Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,
auf meinem Schreibtisch liegt eine Kastanie, die unser Quartiersmanager Aykut Tasan vor
Beginn einer Sitzung aufgesammelt hat. Die Kastanie ist symbolisch für den wirklich schö-
nen und alten Baumbestand beim Ortsamt Osterholz, der letzten Ende ja namensgebend
war für den Stadtteil „Holz im Osten“. Die schönen Baumalleen in Osterholz laden geradezu
ein, auch Eicheln und Kastanien zu sammeln und sich daran zu erinnern, wie man als Kind
damit gebastelt hat. Ich hoffe, dass die jetzige Elterngeneration diese wunderbaren Bastelmöglichkeiten auch an ihre Kinder weitergibt!
Wie bereits dem Newsletter des letzten Monats zu entnehmen war, gab es im vergangenen
September eine Vielzahl von Terminen und auch Beirats- und Ausschusssitzungen, da traditionell nach der langen Sommerpause all unsere Ausschüsse auch möglichst zeitnah ta-
gen wollen. Ich möchte mich daher insbesondere bei meinen beiden tollen Mitarbeiterinnen
Vanessa Klin und Brigitte Dirksen dafür bedanken, dass sie mir mit sehr viel Fleiß und
Geschick den Rücken freihalten und damit auch ermöglichen, Termine im Stadtteil wahr-
zunehmen. Vor 23 Jahren hatte ich bei Amtsantritt als Ortsamtsleiter betont, ich würde
nicht auf die Menschen warten, sondern würde auf die Menschen im Stadtteil zugehen! Ich
hoffe, dass es mir ab und zu gelingt, die Menschen, die Institutionen und die Vereine zu
erreichen, was auch nur möglich ist mit guten Kolleginnen im Ortsamt!
Die beiden positivsten Ereignisse waren neben der Einweihung des ersten Hebammenzent-
rums im Stadtteil Osterholz sicherlich das 13. Ellener Dorffest, das von Bürgermeister Dr.
Bovenschulte eröffnet wurde, aber auch der Stadtteilbesuch des Bürgermeisters.
Ellener Dorffest 2022; Eröffnung durch Bürgermeister Dr. Bovenschulte
Zum anderen deuten jedoch auch Formulierungen des Betriebsrates des Klinikums Bre-
men-Ost (KBO) darauf hin, dass wir uns zum wiederholten Male Gedanken machen müssen
über die Zukunft der somatischen Medizin am KBO! Es ist doch erstaunlich, wie die Situa-
tion sich rund um das KBO alle paar Jahre wiederholt! Insbesondere, wenn es „5 Minuten
vor 12“ ist, werden Beirat und Ortsamt eingeschaltet. Aber dies ist nicht der Zeitpunkt und
der Ort, sich darüber zu beschweren, sondern es gilt, klug zu argumentieren und den
Sachverhalt aufzuklären und mit den Entscheidungsträgern in dieser Stadt zu diskutieren.
Die Bedeutung des KBO für den Stadtteil Osterholz brauche ich an dieser Stelle gar nicht
zu betonen, aber auch für den Bremer Osten ist ein funktionierendes Klinikum seit über
100 Jahren eine feste Größe.
In diesem Zusammenhang möchte ich auf den Monat September zurückkommen und auf
eine Veranstaltung, die mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Es war der Festgottesdienst der
katholischen Gemeinde in St. Hedwig zum 15-jährigen Bestehen der St.-Raphael-Ge-
meinde. Nicht nur, dass der Kirchensaal in der Vahr vollgefüllt war mit den Gläubigen aus
den unterschiedlichsten Teilen des Bremer Ostens. Pastor Marc Weber hat in den Ankün-
digungen sich auch stark gemacht für die großen Arbeitgeber und deren Mitarbeiter, näm-
lich das Mercedes-Werk in Sebaldsbrück, den Weserpark in Osterholz und auch das KBO.
Zudem erwähnte er in seiner Predigt auch sämtliche Ortsteile im Bremer Osten und damit
auch die Verbundenheit zu den 3 Bremer Stadtteilen Vahr, Hemelingen und Osterholz!
Vergleichbares habe ich in anderen Predigten im Bremer Osten bisher noch nicht gehört.
Ebenso positiv überraschend ist auch das Engagement der Schwester von Pastor Weber,
nämlich von Schwester Deodata, die seit einigen Wochen (genau 100 Tage) unermüdlich
in den verschiedenen Gremien im Bremer Osten unterwegs ist, um für das neueste Projekt,
nämlich einer Lebensmittelausgabe in Tenever, nicht nur Ehrenamtliche aus den christlichen und muslimischen Gemeinden zu sammeln, sondern auch Geldgeber, die die Lebens-
mittelausgabe, die am 29. September gestartet ist, auch über die Wintermonate zu finan-
zieren. Schwester Deodata ist von ihrem Orden für diese Arbeit freigestellt worden, so dass
ich überaus dankbar bin, diese Unterstützung für die Menschen im Bremer Osten zu haben.
Ich kann mich in meiner doch schon langen Dienstzeit als Ortsamtsleiter nicht daran erinnern, dass so etwas Vergleichbares in einem Bremer Stadtteil schon einmal stattgefunden
hat? Vielleicht ist es aber auch ein Signal für die gute Zusammenarbeit von Ortsamt und
Beirat mit den beiden großen christlichen Kirchen. Hierbei möchte ich aber betonen, dass
es genauso lange Beziehungen zur Hindu-Gemeinde gibt und auch von Anbeginn zu den
muslimischen Gemeinden im Stadtteil Osterholz. Vielleicht wird es insgesamt für uns im-
mer wichtiger, dass wir die Kräfte bündeln und uns zusammenschließen, um auch die Her-
ausforderungen der Zukunft gemeinsam zu bewältigen?
Ein weiteres besonders schönes Ereignis war die Einladung von unserem Bürgerschafts-
präsidenten Frank Imhoff an die Beiräte und Ortsämter, an der die allermeisten Beiräte
auch teilgenommen haben und im Zusammenhang mit 75 Jahre Beiräte und Ortsämter für
die Arbeit bedankt hat. Gerade unser Bürgerschaftspräsident Frank Imhoff findet immer
wieder Worte, die verständlich sind und auch das Lebensgefühl der Menschen trifft.
Ebenso dankbar bin ich, dass ich vor kurzem den Bundesvorsitzenden der CDU-Sozialaus-
schüsse Karl-Josef Laumann (Minister in NRW für Gesundheit und Arbeit) kennenlernen
durfte. Da ich seit 30 Jahren nicht nur der CDU, sondern auch den CDU-Sozialausschüssen
angehöre, hat mir sein Statement im Tennisverein Ost zur Gesamtsituation in Deutschland
sehr gut gefallen. Karl-Josef Laumann ist ebenso wie Frank Imhoff Landwirt, beide haben
kein Abitur und sind vielleicht deshalb besonders geeignet, die Menschen so anzusprechen,
dass jedermann sie auch verstehen kann. Herr Laumann hat sich u. a. auch dafür stark
gemacht, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sich gewerkschaftlich organisieren und
über Tarifverträge auch Löhne verbindlich festlegen. Er erinnerte daran, dass die tarifliche
Bindung der Arbeiternehmerinnen und Arbeitnehmer in den letzten 20 Jahren erheblich
zurückgegangen ist, was er sehr bedauerlich findet!
Im September gab es im Weserpark wiederum eine Ausstellung, diesmal zum Thema Nachhaltigkeit, an der u. a. auch der zuständige Staatsrat aus dem Umweltressort teilgenommen hat.
Beim Stadtteilbesuch von Bürgermeister Dr. Bovenschulte waren die Quartiere Schweizer
Viertel und Blockdiek (Ellener Hof) Schwerpunkte, aber auch ein Gespräch mit Senioren im
Stiftungsdorf Osterholz haben mich beeindruckt, da Herr Dr. Bovenschulte sich sehr viel
Zeit für die Seniorinnen und Senioren genommen hat, was für sich genommen sehr wichtig
ist. (Vielen Dank!)
Nun zu den Terminen im Oktober:
Am 3. Oktober folge ich einer Einladung des Vorstands der Moschee an der Züricher Straße
(„Tag der offenen Moschee“).
Am „Tag der Deutschen Einheit“ wurden Sträuße an den beiden Friedensbäumen hinterlegt,
sowohl in der Osterholzer Dorfstraße als auch in der Graubündener Straße.
Am 4. Oktober bin ich bei einer Impf-Aktion im ALZ Tenever. Ich lasse mich dort mit dem
neuen Corona-Impfstoff gegen Corona impfen.
Ab 17 Uhr findet ein Beteiligungsworkshop für Jugendliche im Alkoholfreien Jugend-Café
statt. Ich sehe kurz vorbei.
Ab 18.30 Uhr nehme ich teil an der CDU-Fraktionssitzung (in Osterholz, nicht öffentlich).
Am 5. Oktober tagt ab 17.30 Uhr öffentlich der Ausschuss Kinder, Jugendliche, Bürgerbeteiligung, Sport und Controlling-Ausschuss im Sitzungssaal des Ortsamtes. Themen sind
u. a.: Arbeit der Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Stadtteil Osterholz, die räumliche
Situation des Jugendtreffs Blockdiek sowie Sachstand zur derzeitigen Unterbringung
Jugendlicher in der ASB-Einrichtung St.-Gallener-Straße.
Am 6. Oktober nehme ich teil an einer Ortsbegehung des Stadtplanungsamtes (nicht öffentlich)
Am 7. Oktober trifft sich um 10.30 Uhr der Arbeitskreis RaphaelOase, um die nächsten
Schritte zu besprechen bzw. die ersten Termine der Lebensmittelausgabe zu reflektieren.
Ab 13 Uhr nehme ich teil an einem „Tag der offenen Tür“ von REMEO am KBO (Medicum).
Am 8. Oktober fahre ich in ein Kloster des Thuiner Ordens mit Schwester Deodata. Ich
besuche dort Schwester Christina, ebenfalls Nonne und früher in der St.-Marien-Ge-
meinde in Bremen-Walle tätig (sie hat unsere 3 Kinder im Kindergarten St. Marien betreut).
Am 10. Oktober tagt ab 18.30 Uhr öffentlich der Beirat Osterholz im Haus im Park. Thematisch wird es um die Situation des Klinikums Bremen-Ost sowie die geplanten Veränderungen gehen.
Am 11. Oktober ist ein Termin mit dem Ordnungsdienst hinsichtlich der Situation Sauberkeit/Müll (nicht öffentlich).
Von 14-15.30 Uhr bin ich beim Folgetreffen mit Herrn Katzke bei der Bremer Stadtreinigung. Es geht um die neue Recyclinganlage (nicht öffentlich).
Ab 17 Uhr tagt nicht öffentlich der Ausschuss für Koordinierung, Haushalt, Globalmittel
und Städtepartnerschaften.
Am 13. Oktober findet voraussichtlich um 18 Uhr eine Einwohnerversammlung statt hin-
sichtlich der neuen Häuser der Gewoba im Schweizer Viertel. Genauer Sitzungsort wird
noch bekanntgegeben.
Nun noch einige Zeilen am Ende des Newsletters, ebenso wie in den vergangenen Monaten.
Da ich im September meinen 62. Geburtstag feierte, haben mir meine Kinder etwas Besonderes geschenkt. Ich habe Theaterkarten für das Ohnsorg-Theater in Hamburg bekommen und konnte dort „Dat Hörrohr“ in Plattdeutsch genießen. In Erinnerung an meine erste Kultureinrichtung in Bremen, nämlich das Niederdeutsche Theater oder Waldau-Theater in Walle, habe ich mich sehr gefreut Plattdeutsch im Ohnsorg-Theater zu hören.
Ebenso schön war der Termin zur Feier „30 Jahre VAJA e. V:“ in Bremen. Der Verein für
akzeptierende Jugendarbeit hatte lediglich das Problem, dass es in Strömen geregnet hat.
Trotzdem haben wir uns unter bunten Regenschirmen gut unterhalten und damit meine
ich gemeinsam mit Aykut Tasan, Quartiersmanager, und seiner lieben Partnerin, die ich
erstmals kennengelernt habe, aber auch den Abgeordneten von CDU, Frau Sandra Ahrens
(MdBB), und von den Grünen Frau Sahhanim Görgü-Philipp (MdBB), die als Radfahrerin
auch in Regenkleidung bei VAJA war. Auch wenn es an diesem Nachmittag keine großen
Reden gab, so hat sicherlich z. B. Mutlu Ersan verstanden, was unsere Teilnahme bedeutet,
nämlich Wertschätzung für die aufsuchende Jugendarbeit in unseren Stadtteilen und Quar-
tieren. Diese Arbeit ist ein wichtiges Bindeglied zu den Jugendlichen, die häufig in nicht
einfachen Verhältnissen aufwachsen. Vielen Dank für den tollen Einsatz von VAJA in den
letzten 30 Jahren!
Schließlich möchte ich auch positiv erwähnen erste Gespräche mit der Senatskanzlei, Frau
Dr. Lang, hinsichtlich einer möglichen Aufnahme von Gesprächen mit einem Stadtteil in
Izmir, nämlich Gaziemir. Insbesondere Herr Ali Elis von ZIS, einer der Väter der Städtepartnerschaft mit Izmir, hat den Weg bereitet und so ist es nun an uns, auch entsprechend
diese ausgestreckte Hand anzunehmen. Hierbei geht es lediglich um Beziehungen auf unterster kommunaler Ebene und zwischen den Menschen.
Schließlich noch ein paar Worte in eigener Sache. Am 18. September ist in der Gemeinde
Lemwerder in der Wesermarsch eine Stieleiche gepflanzt worden, die ich im Andenken an
meine Eltern Heinrich und Rosa Schlüter der Gemeinde gespendet habe. Damit ist auch die
5. Baumspende abgeschlossen, die ich in den letzten 2 ½ Jahren organisiert habe. Gerade
in Zeiten, in denen jüngste Umfragen ergeben, dass die Bevölkerung sehr unzufrieden ist
mit der Politik, möchte ich ein ganz anderes Zeichen setzen. Ich bin ein „Kind der Bundes-
republik“ und dankbar in diesem Staat leben und arbeiten zu dürfen. Ich habe nicht nur in
Bielefeld und Göttingen Jura studiert, sondern ich bin auch in 3 Bundesländern als Beamter
vereidigt in Niedersachsen, in Mecklenburg-Vorpommern und zuletzt als Ortsamtsleiter
auch in Bremen. Daher habe ich durch Baumpflanzungen in diesen 3 Bundesländern auch
meine Verbundenheit ausgedrückt und 2 weitere Baumpflanzungen in den Heimatbundes-
ländern meiner Eltern, nämlich in der Gemeinde Lemwerder/Niedersachen, wo die Vorfah-
ren meines Vaters Handwerker und Bauern waren und in Metzingen/Baden-Württemberg,
wo die Vorfahren meiner Mutter Weingärtner und Weber waren.
Deutschland existiert ungefähr in unterschiedlicher Form seit ca. 1000 Jahren. Es gab auf
deutschem Boden Königreiche, ein Kaiserreich, das sog. Dritte Reich, den sozialistischen
Staat DDR und zuletzt auch mit Hilfe der westlichen Alliierten die parlamentarische Demo-
kratie Bundesrepublik Deutschland. Trotz aller Kritik, die teilweise auch berechtigt ist, ist
die derzeitige Staatsform, die auf dem Grundgesetz basiert, in 1000 Jahre Deutschland die
beste Staatsform und daher bekenne ich mich auch hierzu. Wenn derzeit nicht nur in der
ehemaligen DDR, sondern auch in den westdeutschen Großstädten Menschen auf die
Straße gehen, so haben sie zwar das Recht dies zu tun, ich habe dafür aber auch wenig
Verständnis vor dem Hintergrund, dass sich sowohl die Landesregierung in Bremen als
auch die Bundesregierung in Berlin das Bestmögliche aus der Situation machen. Die neue
Regierung in Berlin kann weder was für die Corona-Pandemie noch für die Auswirkungen
des Krieges der russischen Föderation in der Ukraine.
Daher sollten wir trotz aller Kritik in einzelnen Fragen unsere Regierungen unterstützen
und nicht den Wünschen von Autokratien entgegenkommen wie beispielsweise in China
oder auch derzeit in der russischen Föderation, die unsere Staatsform offen kritisieren!
Bitte entschuldigen Sie, dass ich gegen Ende des Newsletters etwas „weit ausgeholt“ habe,
aber ab und zu muss man sich auch zu seinen Grundwerten bekennen und dafür einstehen,
und dies mit Wort und Tat!
In diesem Sinne verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
Ulrich Schlüter
Ortsamtsleiter