Neues aus dem Ortsamt für August

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,

 

nun hatten wir im Juli schon die ersten ganz heißen Tage mit fast 40° im Schatten. Ein Tag

später nur noch 19° und 20°? Auf diese Wetterkapriolen müssen wir uns wohl alle einstellen

als Folge der Klimaveränderung.

 

Ich möchte aber gerade zu Beginn des Newsletters darauf hinweisen, dass wir nicht nur

negative Folgen in der Umwelt feststellen können. Da ich aus der Wesermarsch gebürtig

bin, freue ich mich, dass z. B. die Population der Störche im Raum Bremen erheblich

zugenommen hat. Gerade heute bin ich noch einmal durch die Gemeinde Lemwerder

gefahren und habe dort insgesamt 7 Störche zählen können, die es vor vielen Jahren dort

überhaupt nicht mehr gab bis auf einzelne Brutpaare. Ähnliches gilt für den Landkreis

Osterholz, wo auch in den Moorniederungen eine große Population Störche anzutreffen ist

wie auch im Landkreis Verden!

 

Ich hoffe, dass Sie während der Sommerferien die Gelegenheit haben auch Urlaub zu

machen und vielleicht an der Nord- oder Ostseeküste etwas entspannen können.

Ansonsten bieten sich auch die Badeseen rund um Bremen, aber auch in Bremen an, um

zumindest eine Abkühlung zu erfahren. Ich selber habe in diesem Jahr schon dreimal in

Badeseen gebadet und genieße dies geradezu in der Natur!

 

Im vergangenen Monat hatten wir wiederum eine sehr erfolgreiche Beiratssitzung, in der

es u. a. auch um das neue Hebammenzentrum im Ellener Hof ging, deren Träger die Hans-

Wendt-Stiftung gemeinsam mit der Bremer Heimstiftung Flächen an freie Hebammen

vermietet und so gerade für die Geburtsvor- und –Nachsorge, aber auch für die Säuglinge

ein sehr viel besseres Angebot vor Ort realisieren können. Die ersten Anmeldezahlen

machen deutlich, dass ein solches Zentrum für mehrere Stadtteile sehr schnell

„ausgebucht“ ist. Trotzdem müssen wir dankbar sein, überhaupt eines der ersten

Hebammenzentren nach Osterholz bekommen zu haben. Ich freue mich, dass ich hieran

auch einen kleinen Anteil habe, bin ich doch selbst wie auch meine 5 Geschwister in

meinem Elternhaus in Lemwerder als Hausgeburt zur Welt gekommen und hatte damals

als Geburtshelfer Herrn Dr. Lang, der in Bremen-Blumenthal eine kleine Privatklinik hatte

und der meiner Mutter bei meiner schwierigen Geburt half! Herr Vater, Vorstand der

Bremer Heimstiftung, hat auch mit der Hans-Wendt-Stiftung einen hervorragenden Träger

gefunden, der den Hebammen die „lästige Schreibarbeit“ abnimmt, so dass sie sich voll

auf ihre eigentliche Arbeit als Hebamme konzentrieren können.

 

Weitere Ereignisse des vergangenen Monats möchte ich ebenfalls kurz skizzieren, wobei

ich einmal auf den Vormonat zurückkommen und ausnahmsweise über Hemelingen

berichten möchte. Ich hatte nämlich von den dortigen Trägern des Sozialkaufhauses eine

Einladung zur Einweihung bekommen und habe mich sehr gefreut, wie dieses Kaufhaus im

Zentrum nun nachhaltig Gebrauchtes zum Verkauf anbietet und gleichzeitig Menschen auf

dem 2. Arbeitsmarkt eine sinnvolle Beschäftigung gibt. Hierbei habe ich meine ehemaligen

Kolleg:innen wiedergetroffen, die eine Zeitlang im Ortsamt Osterholz waren und die mich

immer wieder mit ihren Fragen begeistert haben, wobei ich zu dem Schluss gekommen

bin, dass eigentlich solche Beschäftigungsträger an jeden größeren Behördenstandort in

Bremen gehören. Was die Menschen auf dem 2. Arbeitsmarkt mit einem geringfügigen

Hinzuverdienst an Arbeit leisten, alle Achtung hierfür. Senatorin Stahmann hat in ihrer

liebenswürdigen Art diese Einrichtung eröffnet und auch immer einen Satz für Osterholz

übrig, was zeigt, wie aufmerksam sie die Gäste in den jeweiligen Veranstaltungen

wahrnimmt. Auch dies zeichnet eine gute Rednerin und Senatorin aus.

Nun möchte ich wieder zu unseren Osterholzer Geschehnissen kommen, die auch

abwechslungsreich waren.

 

Angefangen von unserem kleinen Hoffest im Zusammenhang mit der Feier „75 Jahre

Ortsamt und Beirat Osterholz“, das letzten Ende von Mitarbeitern des Mütterzentrums

Blockdiek angeregt worden ist, wofür ich dankbar bin. Auch hier waren noch einmal knapp

50 Akteure des Stadtteiles, angefangen vom Mütterzentrum Tenever mit einem tollen

Kuchenbuffet über die Künstlerinnen des Bruderhauses mit einer tollen Ausstellung, dem

Revier, Herrn Bartsch und dem Kontaktbereichspolizisten, die Fahrräder codiert haben über

Beiratsmitglieder und Jugendbeiratsmitglieder und natürlich auch ein Stand von Aktiv für

Osterholz e. V. durfte nicht fehlen. Dazu gab es tolle Anden-Musik auf der Panflöte und

auch eine tänzerische Einlage der Tanzgruppe Saphir, die erstmalig in der Öffentlichkeit

aufgetreten sind. Für das Grußwort des Landesvorsitzenden der CDU und Abgeordneten

Carsten Meyer-Heder (MdBB) möchte ich mich bedanken. Denn zu einem demokratischen

Miteinander gehört auch, dass nicht nur die jeweilige Regierung zu Wort kommt, sondern

auch die Opposition im Parlament und ich freue mich, dass die Bürgerinnen und Bürger

hier gerade im Ortsamt Osterholz dies auch wahrnehmen und mit den Politikern ins

Gespräch kommen.

 

Hoffest 2022

Ein weiterer Termin fand im Schweizer Viertel statt. Auf Einladung von Frau Aydt vom

Mehrgenerationenhaus, die gemeinsam mit dem Quartiersmanager Aykut Tasan und dem

ZIS eine Tour nach Groningen gemacht hat, war sehr ereignisreich. Nicht nur, dass

Groningen auch über Grachten verfügt wie Amsterdam (was ich bis dato noch nicht

wusste). Wir haben eine wahre „Zukunftsvision“ in Groningen erleben dürfen! Dies war das

Forum, mitten in der Stadt gelegen, über mehrere Stockwerke eine Bibliothek vom

Feinsten und Aussichtsplattform ganz oben und Werkstätten. Ein zukunftsweisendes

Projekt, was ich mir natürlich in viel kleinerer Ausführung aber auch für den Stadtteil

Osterholz wünschen würde. Vielen Dank Frau Aydt, dass ich dabei sein durfte und dieses

Mal habe ich meine beiden Karten nicht weitergegeben!

 

Groningen 2022

 

 

Ähnlich interessant wie die Tour nach Groningen war eine sehr gut ausgestattete und bei

der Eröffnung vorgetragene Ausstellung des Bundes der Vertriebenen, die erstmalig im

Weserpark das ganze Spektrum der Vertreibung, aber auch der Verfolgung, angefangen

von jüdischen Mitbürgern, von Sinti und Roma bis hin zu Deutschen in ehemaligen

Deutschen Gebieten ostseits der Oder aufzeigt.

 

Dieses Kapitel der deutschen Geschichte wird leider in vielen Schulen bzw. im

Geschichtsunterricht nur gestriffen und nicht in seiner Tiefe und Breite erörtert. Gerade im

Stadtteil Osterholz habe ich bei den vielen Besuchen zu Goldenen Hochzeiten etc. erfahren,

dass tatsächlich Dreiviertel der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben geflüchtet sind, so

dass diese Ausstellung eine wichtige Ergänzung der Fluchterfahrung darstellt. Bei der

Eröffnungsveranstaltung waren zwar die überwiegende Anzahl der Zuhörer:innen 60+, die

Resonanz war aber so groß, dass die Anzahl der Stühle gar nicht ausreichte.

 

In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei allen Fraktionen im Beirat bedanken,

die einen Beschluss gefasst haben, dass wir einen ehemaligen Grenzpfahl der

innerdeutschen Grenze auch als Erinnerung an die Geschichte zwischen 1945 und 1990 in

Deutschland im Stadtteil aufstellen. Ich bin gespannt, ob wir dieses Projekt realisieren

werden?

 

Im Zusammenhang mit der Feier „75 Jahre Ortsamt und Beirat“ im Café 31 hatte Horst

Massmann eine Fahrradtour über den Friedhof angeboten. Ein harter Kern von 4 Personen

hat anschließend tatsächlich an dieser Fahrradtour teilgenommen. Ich habe mich gefreut,

dass unsere sachkundige Bürgerin Frau Marti-Schindler ebenfalls dabei war.

 

Nun zu den Terminen im August:

 

Aufgrund der Sommerferien sind diese Termine dieses Mal sehr überschaubar.

 

Von 19. bis 21. August findet das 72. Lampionfest der Siedlergemeinschaft Kuhkamp e. V.

statt. Gäste sind herzlich willkommen.

 

Am 22. August werde ich ein erstes Gespräch mit dem Nachfolger von Herrn Stubbe bei

der Gewoba, Herrn Dr. Jaeger, haben. In diesem Gespräch werde ich ein Thema

ansprechen, nämlich ein Kunstwerk im Zusammenhang mit den neuen Gebäuden der

Gewoba im Stadtteil.

 

Am 24. August gibt es ab 14 Uhr einen Stadtteilbesuch des Bundestagsabgeordneten der

FDP, Herrn Dr. Redder (MdB), gemeinsam mit dem Landesvorsitzenden der FDP und

Bürgerschaftsabgeordneten MdBB Schäck. Wir werden gemeinsam mit Beiratsvertretern

zunächst im Weserpark sein und ein Gespräch mit Monika Mehrtens vom

Weserparkmanagement und Vertretern von Aktiv für Osterholz e. V. führen. Anschließend

wollen wir eine soziale Einrichtung, nämlich das Cafe Abseits in Tenever besuchen, um

schließlich Themen der Beschulung in der Freien Waldorfschule Osterholz zu besprechen

und damit den Stadtteilbesuch des Abgeordneten abrunden.

 

Am 25. August wird die Buchvorstellung „100 Jahre Osterholzer Friedhof“ im Sitzungssaal

des Ortsamtes gemeinsam mit dem Falkenberg-Verlag und den beiden Autoren Horst

Massmann und Reinald Last durchgeführt. Unser Ehrengast wird der Fraktionsvorsitzende

der SPD Mustafa Güngör (MdBB) sein und ein Grußwort sprechen. Ich bin ebenfalls dabei.

 

Ab dem 26. August ist eine Delegation von 20 Personen zu Gast bei den Gänsemarkttagen

in unserer Partnerstadt Bützow. Neben 10 Vertretern von Beirat und Ortsamt werden 10

Frauen des Mütterzentrums Tenever eine Modenschau dort aufführen!

 

Am 30. August ist um 17 Uhr die nicht öffentliche Sitzung des Ausschusses für

Koordinierung, Haushalt, Globalmittel und Städtepartnerschaften.

 

Nun noch einige Zeilen am Ende des Newsletters.

 

Im vergangenen Monat fand im Mehrgenerationenhaus die Eröffnung des Klimaquartiers

Schweizer Viertel statt, wo Vertreter des BUND, aber auch der Heimstiftung sowie der

zuständigen Senatorin Maike Schaefer Grußworte sprachen, ebenso wie unser

Quartiersmanager Aykut Tasan. Ein Riesenerfolg für den Stadtteil, dass wir neben dem

Ellener Hof ein weiteres Klimaquartier bekommen und auch hier die Dinge, die immer

wichtiger werden, mit den Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam realisieren.

 

Zudem hatte ich auch eine schöne Begebenheit im Zusammenhang mit einer Mail von

Schwester Deodata von der St.-Raphael-Gemeinde, die uns in den nächsten Monaten

unterstützen möchte, insbesondere im Bereich Tenever, Blockdiek, was die Versorgung der

Ärmsten mit Nahrungsmitteln anbelangt. Aber auch andere Themen wird sie mit einer

Gruppe Ehrenamtlicher angehen. Eine solche Hilfe nehmen wir selbstverständlich gerne

an!

 

Ebenso schön war der „Tag der offenen Tür“ der Bärenfamilie im Medicum beim Klinikum

Bremen-Ost. Im 4. Stockwerk konnte man sehen, wie hochwertig die Zimmer für die

Beatmungspatienten eingerichtet worden sind, insbesondere für Kinder und Jugendliche,

vom Säuglingsalter bis ca. 18 Jahre. Wer dort aus dem Fenster sieht, der sieht wie grün

unser schöner Stadtteil Osterholz in Wirklichkeit ist!

 

Ich hatte auch einen Besuch aus Mecklenburg. Der Amtsvorsteher Rüdiger Zöllig aus der

Stadt Schwaan war mit Ehefrau und einem befreundeten Ehepaar mehrere Tage in Bremen

und Bremerhaven und ich konnte ihnen die Bremer Altstadt, aber auch einiges über den

Bürgerpark berichten. Vielen Dank an Rüdiger Zöllig auch für den Beitrag über den Besuch

der Osterholzer in Schwaan im Amtsblatt!

 

Sehr erfreut war ich auch über den Erfolg einer Stadtteilrallye, die mit dem

Quartiersbildungszentrum Blockdiek, aber auch der Grundschule und dem Mütterzentrum

Blockdiek durchgeführt wurde. Nur zufällig kam ich dazu und habe mich sehr gefreut, dass

insbesondere die ausrichtenden Institutionen es geschafft haben, dass 130 (!) ukrainische

Flüchtlinge sich an dieser Stadtteilrallye beteiligt haben! Dies zeigt doch, wie dicht gerade

Blockdiek, aber auch Tenever an den Menschen aus der Ukraine dran sind!

 

Zu guter Letzt möchte ich auf die wirklich eindrucksvolle Verabschiedung des im Juni

verstorbenen Ehrenbürgers Prof. Dr. Hübotter zurückkommen. Zunächst einmal möchte

ich mich für die gute Rede des Bürgermeisters Dr. Bovenschulte bedanken, der in seiner

Laudatio den gesamten Werdegang Hübotters aufzeigte und auch viele Dinge berichtete,

die für mich noch neu waren. Auch ich habe einen ca. 25-jährigen gemeinsamen Weg mit

Dr. Hübotter, angefangen im Speicher XI, wo bei der Einweihung unser Sohn die

Eröffnungstorte anschneiden durfte bis hin zu unserem vielleicht schönsten Gebäude im

Stadtteil, das Haus im Park, das als Bauträger Hübotter hatte und Ulf Sommer als

Architekten bis hin zur Kita der AWO an der Otto-Brenner-Allee, wo Herr Dr. Hübotter aus

einem Aldi eine wirklich sehr beeindruckende Kita realisiert hat. Auch zum Benefiz-Essen

der Villa Ichon bekomme ich regelmäßig eine Einladung, auch wenn ich bisher erst einmal

da war. Ich bereue es, dass ich nicht häufiger da war, denn Herrn Dr. Hübotter werde ich

künftig dort nicht mehr antreffen können. Ein Bild wird mir in Erinnerung bleiben bei der

Einweihung der Kita in Tenever. Als ich wenige Minuten später zur Eröffnung kam, hatte

Dr. Hübotter bereits alle Gäste begrüßt, nur einer fehlte – der Ortsamtsleiter! Mit einem

lauten Ruf rief er vor versammelter Mannschaft „Wo ist Herr Schlüter?“. Nicht nur Bremen,

sondern der Stadtteil Osterholz hat eine bedeutsame Persönlichkeit verloren, auch wenn

nicht alle gemeinsamen Projekte realisiert worden sind. Beispielsweise hatte er auch die

Anregung, gemeinsam mit Prof. Kruckenberg als Nachnutzung für das ehemals Trinitatis-

Gelände eine soziale Einrichtung zu realisieren. Auch diese Idee stammt von Dr. Hübotter.

Vielleicht das Erstaunlichste ist die menschliche Ebene. Dr. Hübotter, ehemals Kommunist,

und ich, jahrzehntelanger Christdemokrat, haben uns immer gut verstanden.

Warum auch eigentlich nicht?

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ulrich Schlüter

Ortsamtsleiter