Neues aus dem Ortsamt

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,

 

im Jubiläumsjahr „30 Jahre Deutsche Einheit“ habe ich während der Newsletter der letzten Monate immer ein wenig über meine Zeit in der Kreisverwaltung Bützow von Juni 91 bis Mai 94 berichtet. Heute werde ich dies im Monat der Feierlichkeiten ein letztes Mal tun. Sicherlich gibt es über die Zeit kurz nach der Wende sehr viel zu erzählen und es haben ja auch viele Familien in Ost und West große Veränderungen erfahren .Als ich 1990 mit einer Gruppe von Theologinnen und Theologen auf Einladung der Landeskirche von Greifswald (Vorpommern) das erste Mal mit dem PKW durch Mecklenburg gefahren und knapp am Kreis Bützow vorbeigefahren bin (nämlich durch Sternberg), hätte ich nicht gedacht, dass ich gut ein Jahr später mich aufmachen würde, um an der Umgestaltung dieses Teiles Deutschlands ein Stück weit mitzuwirken. Bei diesem Besuch, der knapp eine Woche dauerte und mich durch viele kleinere Städte von Mecklenburg-Vorpommern führte, konnte ich jedoch sehen, dass es hier noch sehr viel zu tun gab und mich die Aufgabe sehr reizte, ein Stück weit mitwirken zu dürfen. Ich hatte auch ein großes Interesse daran, zu erfahren, wie das Leben in der ehemaligen DDR wirklich war? Nun aber zu den Terminen im Stadtteil Osterholz. Im vergangenen Monat gab es eine Stadtteilgruppensitzung bei Frau Höpker in Tenever, wo eine Vertreterin der Eigentümer der Neuwieder Straße 3 sich vorgestellt hat. Im Nachgang dieses Termins und auch eines Vororttermins gab es bereits einen regen Kontakt, so dass ich hoffe, dass in den nächsten Zusammenkünften die Eigentümer verbindlich Schritte zur Sanierung bekanntgeben und auch die Sanierung starten. Ortsamt und Beirat werden selbstverständlich diese Gespräche weiterverfolgen und sich, sofern notwendig, wiederum einbringen.  Wir hatten eine sehr interessante Beiratssitzung in der Freien Waldorfschule Osterholz, in der es um die Zukunft der Kultur-Ambulanzging, aber auch der Verein arco Bremen-Osterholz e. V. sich noch einmal vorstellen konnte. Genau einen Tag vorher war ich bei der Jubiläumsfeier ebenfalls in der Freien Waldorfschule und war begeistert von den Schülerinnen und Schülern, aber auch von der Vielzahl der Musiklehrer, die sich in diesem relativ neuen Verein in Osterholz einfinden und bereit sind, Kindern, die kein eigenes Musikinstrument haben, zu fördern und ihre Entwicklung auch außerhalb der Schule zu begleiten. Dieses außergewöhnliche Engagement von Sylvia Klingler, Balkis Mele, Cornelia Ibbeken und Ute Frieg möchte ich in diesem Newsletter besonders hervorheben.Vielen Dank. Wichtig für den Standort des Klinikums Bremen-Ost (KBO) war die Einweihung der 24 bzw. 25 Intensivbetten(Intensivstation), die wirklich gelungen und ein wichtiges Standbein für die Chirurgie und Innere Medizin ist und damit für den gesamten Bereich der somatischen Medizin beim KBO. Gerade in Corona-Zeitensind Intensivbetten das A und O bei der Versorgung von hoch schwer Erkrankten. Vor wenigen Jahren konnte ich mich noch gut daran erinnern, dass ein ausscheidender Gesundheitssenator sich über die hohe Anzahl an Klinikbetten auch in Bremen äußerte und auch einen Abbau der Betten in Ost forderte! Ich denke, gerade die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Deutschland aufgrund der relativ guten Versorgung mit Krankenhäusern und auch Intensivbetten richtig aufgestellt ist! Bei den zahlreichen Begrüßungsworten von Klinikleitung und Ärzten, aber auch Senatorin konnte man feststellen, dass die Sanierung der Intensivbetten schon über 30 Jahre versprochen war. Dass viele Investitionen im KBO auf der Kippe standen, wurde dabei nicht erwähnt. Genauso wenig der Einsatz des Beirates, aber auch des Freundeskreises des KBO und auch des Ortsamtes, die z. B. auch sich bei der damaligen Finanzsenatorin Karoline Linnert für die Sanierung des KBO eingesetzt haben, genauso wie bei den Fraktionen der Bremischen Bürgerschaft. Über einen kleinen Hinweis der Vorgenannten hätten wir uns sicherlich gefreut, da auch Beiratsvertreter und ich bei der Feierstunde anwesend waren. Ähnlich muss ich leider auch berichten über die schöne Einweihung des Mehrgenerationenhauses an der Graubündener Straße, wo sogar der Besuch der Bundesministerin angesagt war. Ein Grußwort war weder vom Quartiersmanagement noch Beirat noch Ortsamt erwünscht. Ich kann mich noch gut erinnern, wie etliche Beiratsmitglieder, allen voran Walter Wilkens, Horst Massmann, Rüdiger Tietjens und auch Arnold Conreder, auf dem Gelände der Trinitatis-Kirchengemeinde Mobiliar abbaute und sich auch für den Erhalt von Taufbecken und Glocke einsetzten. All das war an diesem Tag vergessen! Glücklicherweise hatte unsere Sozialsenatorin Anja Stahmann in ihrem Grußwort den Stadtteil und das Quartier nicht ganz vergessen! Dank an Frau Stahmann. Beide vorgenannten Ereignisse, zu denen es ganze Aktenordner im Ortsamt gibt, die die Umtriebigkeit von Beirat und Ortsamt belegen, zeigen jedoch, dass die Wahrnehmung eine ganz andere ist! Daranmüssen wir sicherlich noch in Zukunft arbeiten, denn dies gehört sicherlich auch dazu, sich „die Butter nicht vom Brot nehmen zu lassen“!Gemeinsam mit der Einwohnerversammlung vom Bebauungsplan 2463, wo mittelfristig 90 Wohnungen entstehen sollen, wurdedeutlich, dass auch in Corona-Zeiten die Menschen mitdiskutieren wollen und auch den Kontakt suchen. Hierbei gibt es immer wieder Querdenker, die entweder in Blockdiek, aber auch in Osterholz Fragen stellen, die immer und immer wieder zu beantworten sind. Daher wünsche ich mir, dass auch die politischen Parteien sich in schwierigen Zeiten nicht „wegducken“, sondern wieder das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen und kritischen Fragen nicht ausweichen. In der letzten Woche hatte ich auch einen Anruf von dem persönlichen Referenten der Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt. Er hatte mir aufgrund meiner Anfrage nochmals geschildert, dass leider Frau Senatorin Vogt einen Fahrradunfall hatte und noch einmal operiert werden muss. Ich wünsche Kristina weiterhin gute Besserung und habe auch für mich beschlossen, aufgrund der sehr anschaulichen Schilderung ihres Referenten, künftig beim Fahrradfahren immer einen Helm zu tragen!

 

Nun aber zu den Terminen im Oktober:

 

Am 1. Oktobertagt nicht öffentlich der Ausschuss Arbeit, Wirtschaft, Senioren und Gesundheit im Sitzungssaal des Ortsamtes.

 

Am 2. OktoberAbfahrt einer Gruppe aus Bremen-Osterholz zur Partnerstadt Bützow, um dort die zehnjährige Städtepartnerschaft Bremen-Osterholz/Bützow zu feiern, aber auch 30 Jahre Deutsche Einheit. Hieranwerden teilnehmen Herr Walter Wilkens (SPD, ehemaliger Beiratssprecher), Herr Arnold Conreder(CDU, Beirat), Herr Reinald Last (Die Linke, Beirat), Herr Hans-Peter Böschen (SPD, sachkundiger Bürger) sowie ich für das Ortsamt.

 

Am 5. OktoberEröffnung einer neuen Kita des Mütterzentrums Osterholz-Tenever für insgesamt 30 Kinder in der Otto-Brenner-Allee. Ich bin gerne dabei.Um 13 Uhr Treffen mit dem Ordnungsdienst Bremen im Ortsamt (nicht öffentlich).Von 16 bis 18 Uhr findet ein Webinar statt zum Thema „Weiterentwicklung von Bestandsgebieten“.

 

Am 6. OktoberVorbesprechung im Bauressort zum Bebauungsplan 145. Ich nehme teil.Um 17 Uhr tagt der Ausschuss für Koordinierung, Haushalt, Globalmittel und Städtepartnerschaften im Ortsamt(nicht öffentlich).

 

Am 7. Oktober trifft sich um 15 Uhr die Arbeitsgruppe „Engagierte Stadt“ im Ortsamt (nicht öffentlich).

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Am 8. Oktoberfindet eine Podiumsdiskussion der SPD-Bürgerschaftsfraktion zum Thema „SexuellerMissbrauch –auch im Sport ein Thema“ im Konsul-Hackfeld-Haus statt.Am 9. Oktoberfindet ein Gespräch von Ortsamt und der Bürgerinitiative bei der Bremer Stadtreinigung statt wegen einer möglichen Recycling-Station in Osterholz (nicht öffentlich).

 

Am 11. Oktober um 19 Uhr Einführung des neuen Pfarrers der katholischen St. Raphael-Kirchengemeinde.(Ich werde teilnehmen).

 

Am 14. Oktober trifft sich um 14.15 Uhr der Petitionsausschuss der Bremischen Bürgerschaft auf dem Osterholzer Friedhof.(Ich werde mit einem Beiratsmitglied dabei sein).

 

Am 20. Oktober nehme ich um 14 Uhr teil am Arbeitskreis Tenever.

 

Am 22. Oktober trifft sich um 17.30 Uhr der Runde Tisch Klimaquartier in der Kulturaula.

 

Am 26. Oktoberab 18.30 Uhr tagt öffentlich der Beirat Osterholz. Sitzungsort und Themen werden noch bekanntgegeben.

 

Am 31. Oktober Besuch der Partnerstadt Bützow hinsichtlich der Einweihung einer neuen Glocke für die Stiftskirche Bützow. 4 Osterholzer und ich (Gründungsmitglied des Vereins der Stiftskirche) werden dabei sein .Bei uns werden Kirchen geschlossen. In Bützow neue Glocken gegossen. Nun wiederum einige Zeilen am Ende, die ich diesmal das letzte Mal in meiner Tätigkeit in Bützow zwischen 1991 und 1994 verwenden werde. Während der Zeit in der Kreisverwaltung Bützow gab es eine Kreisgebietsreform, wonach Teile des Kreises Bützow dem Kreis Güstrow eingegliedert wurden und andere Teile nach Norden in Richtung Bad Doberan. Im Zuge dieser Kreisgebietsreform gab es wichtige Entscheidungen vom Kreistag, aber eben auch über die Dezernenten der Kreisverwaltung zu treffen. Es ging um die Zukunft wichtiger Einrichtungen wie des Kreiskrankenhauses Bützow, der Reha-Klinik Schwaan-Waldeck und der beiden kreislichen Pflegeheime, die in Bützow und Schwaan waren. Als Justiziar der Kreisverwaltung und auch als zuständiger Sozial-und Gesundheitsdezernent habe ich diese vorgenannten kreislichen Einrichtungen in neue Trägerschaften überführt. Was mich besonders stolz macht ist der Umstand, dass diese vier Einrichtungen auch im Jahr 2020 alle noch erhalten sind und damit ein wichtiger Standortfaktor und viele Arbeitsplätze in der Region gehalten werden konnten. Auf diesen Umstand bin ich bis heute sehr stolz(ca. 700 Arbeitsplätze!). Trotz der Kreisgebietsreform und der Auflösung des Kreises Bützow, bei dem ich bis zum letzten Tag gearbeitet habe, habe ich in den vergangenen fast 30 Jahren immer Kontakte nach Bützow aufrechterhalten und mich sehr gefreut, dass sich die Kommunen und Landkreise in diesen fast drei Jahrzehnten stetig weiterentwickelt haben. Über die Arbeit in der Kreisverwaltung und des Kreistages gab es ähnlich wie in Bremen mit der Tageszeitung auch mit der Schweriner Volkszeitung immer eine zeitnahe und gute Berichterstattung. Aus meiner Zeit aus Bützow habe ich kaum noch Dokumente! Jedenfalls hatte ich auch in den vergangenen Jahrzehnten kaum Zeit, mir viele Gedanken über diese Epoche in meinem Leben zu machen, da auch meine Arbeit hier in Bremen, insbesondere als Ortsamtsleiter, meinen vollen Einsatz forderte und weiterhin fordert. Jedenfalls habe ich mich gefreut, dass ähnlich wie in Mecklenburg auch im Stadtteil Bremen-Osterholz Großprojekte zu realisieren waren und sind, die große Veränderungen für die Menschen mit sich bringen, aber auch wichtige Weichenstellungen für die Zukunft der Menschen im Bremer Osten darstellen. Die Älteren unter den Lesern des Newsletters werden sich daran erinnern, dass es gerade auch im ersten Jahrzehnt nach der Wiedervereinigung noch große Probleme im Miteinander gab und nicht selten die Diskussionen damit endeten, dass in „Wessi“ und „Ossi“ unterschieden wurde! Daher hatte ich mich besonders gefreut, dass nach meinem 3 ½-jährigen Wirken die Schweriner Volkszeitung sinngemäß titelte „Ein Wossi verlässt Bützow“. Immerhin hatte ich es wohl geschafft, bei dem einen oder anderen durch meine Arbeit zu überzeugen. Ich habe mir in der Wendezeit kein Eigentum der ehemaligen DDR angeeignet, obwohl es in dieser Zeit viele Grundstückskaufverträge gab, wo es Quadratmeterpreise gab, die bei 1 DM lagen. Ich wollte mich jedenfalls nicht am damaligen Ausverkauf der DDR bereichern! (Dies gilt bis heute!). Auch habe ich meine Arbeit mit einem DDR-Arbeitsvertrag begonnen und wusste gar nicht, dass es einen Zuschuss des Bundesverwaltungsamtes gab (sog. „Buschzulage“). Meine Mecklenburger Kollegen in der Kreisverwaltung hatten mich nach etlichen Monaten meiner Tätigkeit darauf hingewiesen, dass ich einen Zuschuss vom Bundesverwaltungsamt für meine Arbeit in Mecklenburg erhalte. Das habe ich natürlich sodann gerne wahrgenommen. Am letzten Tag meiner Tätigkeit in Mecklenburg bin ich dann, da meine Familie nicht nach Mecklenburg übersiedeln wollte, wiederum nach Bremen zurückgekommen und hatte damals noch keine neue Stelle! Wie ich in einem der früheren Newsletter mitteilte, habe ich während meiner Arbeit als Gesundheitsdezernent auch Hannelore Kohl, die Frau des Bundeskanzlers, kennengelernt in der Reha-Klinik Schwaan-Waldeck. Nachdem ich im Mai 1994 meine Arbeit in Bützow beendet hatte, bekam ich drei Monate später noch einen Brief aus Bützow nach Bremen nachgesendet. Ich war sehr überrascht über den Absender! Der Poststempel war nämlich das Bundeskanzleramt. Tatsächlich erhielt ich damals einen Brief des Bundeskanzlers Dr. Helmut Kohl, der mich aufforderte, doch in die CDU einzutreten. Original unterschrieben von Helmut Kohl. Nachdem ich 1999 Ortsamtsleiter in Osterholz wurde, wo ich früher wenige Monate nach dem Eintritt in die CDU (1990) sodann 1991 schon Beiratsmitglied wurde, habe ich mich gefreut, dass der Osterholzer Beirat sich von Anfang an auch für die Entwicklung in der ehemaligen DDR, aber auch in Bützow, interessiert hat und wir von Anbeginn Kontakte nach Mecklenburg hatten. Seit nunmehr 10 Jahren gibt es den Partnerschaftsvertrag zwischen Osterholz und Bützow und ich freue mich, dass einer der Unterzeichner, nämlich unser langjähriger Beiratssprecher Walter Wilkens, zur Jubiläumsfeier nach Bützow mitfährt. Überdies wünsche ich mir für die Zukunft, dass auch z. B. die Osterholzer Schulen, aber auch Vereine, vielleicht sich einmal auf den Weg machen, um diese schöne ehemalige Bischofs-Stadt an der Warnow zu besuchen. Wir werden daher Anfang Oktober von der Weser an die Warnow fahren und, das haben die LeserInnen des Newsletters ja auch mitbekommen, gibt es sogar auch Kontakte in die Russische Föderation und auch den Wunsch von beiden Seiten, dass wir vielleicht auf Stadtteilebene eine Partnerschaft machen! Daher, wer weiß, gibt es demnächst im kommenden Jahr sogar ein weiteres „W“ in unserer Arbeit, so dass es heißt „von der Weser an die Warnow und weiter an die Wolga“? Mal sehen, ob ein solches Projekt, das auch von den Bundestagsabgeordneten Frau Doris Achelwilm (MdB, Die Linke), Frau Sarah Ryglewski (MdB, SPD) und Frau Elisabeth Motschmann (MdB, CDU) begleitet wird, Realität wird. Dies wäre sicherlich ein weiterer Meilenstein für die Arbeit von Beirat und Ortsamt Osterholz! In diesem Sinne bleiben Sie gesund und achten Sie auf die Hygiene-Regeln, damit es uns nicht so ergeht wie in Madrid!

 

Mit freundlichen Grüßen

 

gez.Ulrich Schlüter

Ortsamtsleiter