Oase am Weserpark insolvent

Die große und überregional bekannte Sauna und Wellness Einrichtung OASE im Weserpark ist durch die Corona Pandemie in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten.Die seit dem 18. März 2020 in Bremen geltende Schließverfügung des Senats hat den Geschäftsbetrieb zum Stillstand gebracht. Nun wurde der Antrag auf Insolvenz gestellt. Denn auch in absehbarer Zukunft ist von spürbar negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf das seit 22 Jahren ausschließlich privat, durch einen Gesellschafterkreis gehaltene OASE-Unternehmen auszugehen.Die gesamte Sauna-und Wellness Branche steht bundesweit einer sichtbar verunsicherten Wellness-Kundschaft gegenüber.

 

Die Zurückhaltung der Kunden wird sich auch mittelfristig weiter auswirken, angesichts stets nicht vermeidbarer körperlicher Nähe für die Angebote Wellness und Sauna erfordert eine grundlegende Angebotsveränderung und Anpassung derartiger Einrichtungen.Helmuth Gaber, langjähriger Geschäftsführer der OASE: „Nach dem Lockdown vom Frühjahr 2020 wird das Weserpark-Gelände wir gewohnt sehr gut frequentiert. Heutesehen wir wieder ein reges Treiben und die vielseitige Nachfrage im Shopping-Bereich. Die Weserpark Kunden sind wieder da.Darauf blicken wir neidisch, denn in der OASE sorgte die Schließungsverordnung des Bremer Senats für gähnende Leere. Das istsehr bitter.“Nun konterkariert die Corona Pandemieauch die vor zwei JahrenbegonnenenOASE –Umbauplanungen. Parallel zu einer technischen Überholung wurdenzusätzliche Attraktionen geplant, auch als Ersatz für bestehende Angebote, einschließlich dazuangepasster und zukunfts-weisender Thematisierung mit einer wohligen Atmosphäre der Anlage, nebst auch weiterhin zweier großer Pools.Der Umsetzung eines solchen „vor Corona–Konzeptes“dürfte eine erneute Überarbeitung dieser Pläne nach sich ziehen.Das beginnt bei der Kundenführung hin zu Aufenthaltsbereichen,Saunen, Pools etc. und dürfteeine gänzliche Überplanung der rund 16.000 m² großen Anlage erfordern. Ein durch COVID-19 gewandeltes Kundenverhalten hat das Primat weiterer Überlegungen zu sein.Dr. Klaus Batz, Geschäftsführer der European Waterpark Association: „Der Lockdown in Folge der COVID-19-Pandemie hatte für die Freizeitbäder, Thermen und Saunalandschaften in Deutschland erhebliche negative Auswirkungen. Im zweiten Quartal 2020 wurden im Durchschnitt nur noch sechs Prozent der Besucherzahlen des Vorjahres erreicht, die Kosten liefen aber fast zu hundert Prozent weiter. Die Folgen der behördlich angeordneten Schließungen spüren jetzt vor allem die privaten Betreiber, die nicht auf einen Defizitausgleich aus den kommunalen Haushalten oder aus einem Stadtwerke-Etat hoffen können. Das mit derOASE in Bremen nun einer der Leuchttürme der norddeutschen Spa-Landschaft Insolvenzantrag stellen muss, ist mehr als bedauerlich.“

 

Der vom Amtsgericht Bremen zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellte Bremer Rechtsanwalt Berend Böhme verschafft sich derzeit einen Überblick über die wirtschaftliche Lage und hat die Mitarbeiter, deren Lohn/ Gehalt in den nächsten 3 Monaten über das Insolvenzausfallgeld bezahlt wird, informiert. Ziel ist es, den Geschäftsbetrieb im Einklang mit den coronabedingten behördlichen Einschränkungen schnellstmöglich wiederaufzunehmen und nach einer langfristigen Perspektive für die OASE zu suchen. Derzeit werden etwa ¼ der Saunakapazität und uneingeschränkt das Fitness-und Kursangebot bereitgestellt. Ebenfalls steht die Gastronomie wieder zur Verfügung. Das Team der OASE bemüht sich, die Saunakapazität schrittweise auszubauen, um ein Vorcoronaniveau annähernd zu erreichen