Osterholzer Parteien: Wir haben zwei Jahre Feierabend

Quelle: SPD Mahndorf/Arbergen Foto: Timo Nobis
Quelle: SPD Mahndorf/Arbergen Foto: Timo Nobis

Einen wirklichen Dialog mit den Parteien hat es im Bürgerschaftswahlkampf mit den Ausnahmen der Grünen und den Wohnzimmergesprächen der AG Wahlbeteiligung außer an den Infoständen nicht wirklich gegeben. Es macht mich nachdenklich wenn eine Woche nach dem ich allen Parteivorsitzenden im Stadtteil die Butterkuchen-Gespräche zum Tag der Demokratie per E-Mail vor geschlagen habe, lediglich Linke so wie FDP sich bei mir gemeldet haben.

 

Man muss nur mal in unsere Nachbarschaft nach Arbergen schauen, dort veranstaltet der SPD Ortsverein seit Jahren 10 Frühschoppen mit wechselnden Politikern der Partei. Eigentlich ist das kein großer Arbeitsaufwand wie ich aus meiner Erfahrung als ehemaliger Organisationsleiter der SPD Blockdiek/Ellener Feld weiß. Wie richtig und wichtig solche Veranstaltungen sind zeigte sich am vergangenem Sonntag Andreas Bovenschulte, der einmal vieles ins rechte Licht rückte und aufklärte vor welchen Problemen man als Politiker steht. Aber auch wie Medien und Parteien versuchen mit Statistiken Stimmung zu machen und wie einfach es ist wenn man einen Stadtstaat mit einem Flächenland vergleicht. Auch unbequeme Meinungen zum Beispiel zu Migrationsfrage werden mit Augen rollen geduldet. Übrigens als ich dort ankam hat man wohl angesichts des deprimierenden Wahlergebnisses hat man gerade mal ein Viertel an Gästen erwartet, doch es kamen drei mal so viele. Deshalb ist es mir um so unverständlicher das nicht einmal die großen Parteien im Stadtteil nicht mal im Wahlkampf eine vergleichbare Veranstaltung auf die Beine gestellt haben, denn der Redebedarf der Bürger besonders in unserem Stadtteil ist groß. Die Grünen haben es bereits früh im Wahlkampf mit drei Veranstaltungen gemacht, den Anfang machte einer in der erklärt wurde welche Aufgaben und Möglichkeiten die Beiräte haben. Mit Gesundheits- und Verkehrspolitik wurden wichtige Themen auch für unseren Stadtteil diskutiert. Es war ein fataler Fehler es im Wahlkampf ehemaligen Journalisten und anderen parteipolitisch gebundene Moderatoren eine Podiumsdiskussion moderieren zu lassen. Hinzu kommt das politische Diskussionen nach der Eieruhr nur den Frust der Teilnehmenden erhöhen. 

 

Deshalb werde ich jetzt alles daran setzen daß der politische Diskurs sich im Stadtteil fortsetzt, das notfalls auch ohne die Beteiligung der Parteien im Stadtteil. Dann bekommen eben jene Politiker mal eine Chance sich zu zeigen die noch Interesse an den Bürgern zeigen. Es ist für mich ein nicht hin zu nehmender Zustand wenn SPD, CDU und Grüne im Stadtteil nicht auf Anregungen von Bürgern reagieren, besonders wenn es darum geht das auch wieder mehr ärmere Osterholzer/innen von ihrem Wahlrecht gebrauch machen. Denn meine erste Analyse der Wahlbeteiligung zeigt das diese Gruppe stabil nicht wählt.