Auch wenn die Parteien eine kleine Schippe drauf gelegt haben, aber so richtig Wahlkampf sieht anders aus. Keine Frage die Parteien im Stadtteil leiden unter einer massiven Überalterung und den wenigen jüngeren Parteimitgliedern geht es meist darum Karriere machen zu wollen. Den Parteien mangelt es an idealistischen Nachwuchs der bereit ist hart zu arbeiten.
Aber es sind besonders dicke Bretter zu bohren um das Vertrauen der Bürger und Bürgerinnen in die beiden Volksparteien zurück zu gewinnen. Besonders in Osterholz haben sich die Parteien die früher das gesellschaftliche und soziale Leben prägten sehr zurück gezogen. Bei der SPD scheint der Neuzugang Anna Greve für etwas frischen Wind gesorgt zu haben, denn zum ersten mal kehrte die SPD mit SPD to go zurück in die Kneipe um zwanglos Kontakt zu den Stammwählern der Partei zu suchen. Auch die Aktion Schilder laufen war eine neue Idee, natürlich kann man über den Inhalt der Plakate streiten. Die CDU startete gut mit ihren Postkarten um die Bürger/innen zu animieren sich aktiv zu beteiligen, dann am Ende kam es aber nicht zu den versprochenen Bürgerdialog über das Beiratswahlprogramm. Die Linke setzte rein auf Info-Stände, dabei hätte man mit ein bis zwei Veranstaltungen im Stadtteil in Tenever und Blockdiek punkten können. Statt dessen setzte man auf zentrale Veranstaltungen und die bürgerlichen Stadtteile. Der einzige Lichtblick waren die ersten Wohnzimmergespräche der AG Wahlbeteiligung, an dem sich zwar wenige beteiligten wo aber endlich mal Bürger/innen zu Wort kamen. Europa war bei allen Parteien nur plakativ ein Thema und das trotz der Tatsache. Ferner setzten die beiden Volksparteien bei der Bürgerschaftswahl auf einen deutlich zu großen Ich fixierten aber inhaltslosen Wahlkampf. Deren Höhepunkt immer wieder der Hahnenkampf von Claas Rohmeyer und Mustafa Güngör war. Was besonders schlecht ankam war der quer geparkte Bürgermeister Bus bei der Gewerbeschau Osterholz. Aber der Höhepunkt war das schwarz-grün moderierte Wohnzimmergesüpräch im Weserpark bei dem ausschließlich Parteimitglieder zu Wort kamen. Fazit: Wenn die Parteien das Vertrauen zurüch gewinnen wollen müssen sie sich endlich stärker um den Stadtteil und ihre Bürger kümmern.