Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser des Newsletters,
im vergangenen Monat bin ich auf den Besuch der Delegation aus unserem Partnerstadtteil
Izmir-Gaziemir eingegangen. Mittlerweile gab es auch bei uns eine Berichterstattung und
auch umfangreich in Izmir. Es war für alle, die an der Unterzeichnung des Vertrages
teilgenommen haben, ein besonderer Eindruck im Kaminzimmer des Bremer Rathauses.
Bisher unerwähnt in allen Medien war ein kleines Geschenk, das ich sowohl dem
Oberbürgermeister von Izmir, Herrn Tunç Soyer, als auch dem Bürgermeister von Gaziemir,
Halil Arda, überreicht hatte. Es war ein winziges Originalstück der Berliner Mauer als
Symbol der politischen Wende in der ehemaligen DDR. Gerade vor dem Hintergrund der
angespannten politischen Situation nicht nur aufgrund des Krieges in der Ukraine, sondern
beispielsweise auch im Iran und jüngst in Israel machen deutlich, welch politische Leistung
die friedliche Revolution vor über 30 Jahren in der DDR gewesen ist. Daher sind die Berliner
Mauersteine auch ein Symbol für einen friedlichen Wandel ohne Gewaltanwendung!
Ich freue mich, dass wir bereits am 2.1.23 aus dem Partnerstadtteil Izmir-Gaziemir eine
Einladung erhalten haben, und wir werden, so die Planung, wahrscheinlich mit einer
Delegation bestehend aus Vertretern des Beirates, aber vor allen Dingen auch des
Jugendbeirates und Schülerinnen und Schüler der GSO uns auf den Flug Ende April
machen, um einen Gegenbesuch abzustatten!
Im Newsletter gehe ich regelmäßig auf Ereignisse im vergangenen Monat ein. Ich möchte
diesmal an eine sehr engagierte und mutige Frau erinnern, die nicht in unserem Stadtteil
Osterholz, dafür aber im Bremer Westen in Gröpelingen gearbeitet und gewirkt hat. Im
vergangenen Monat ist Frau Ilse Weber verstorben, langjährige Bauherrin der
evangelischen Gemeinde Gröpelingen, aber auch engagierte Gröpelingerin, die für ein
Miteinander der Religionen unendlich viel Gutes bewirkt hat. Diese Frau war nicht nur bei
der Bahnhofsmission in der evangelischen Gemeinde, sondern auch bei vielen weiteren
Projekten begeisterte Gröpelingerin. Ich werde sie in sehr guter Erinnerung behalten.
Ein weiterer Termin war im vergangenen Monat der Neujahrsempfang in der Partnerstadt
Bützow, wo ich an sehr guten Reden des Oberbürgermeisters von Schwerin, aber auch des
Bützower Bürgermeisters beiwohnen konnte. Ich habe zudem auch viele ehemalige
Kollegen getroffen und auch Kommunalpolitiker des Bützower Stadtparlaments. Natürlich
habe ich mir auch die beiden Linden auf dem Bützower Wall angesehen, die wir der Stadt
Bützow in den Jahren 2015 und 2020 geschenkt haben.
Ein weiterer erstmaliger Neujahrsempfang fand vom Verein ZIS im Schweizer Viertel statt.
Auch hieran habe ich teilgenommen, wobei der Verein ZIS auch die Arbeit seiner
Mitarbeiter:innen gewürdigt hat und auch ein Literat, nämlich Osman Engin,
Büchergeschenke verteilte.
Im Zusammenhang mit dem Bützow-Besuch freut mich besonders, dass wir am 30.1.23
gemeinsam mit Frau Ponten vom Umweltbetrieb Bremen, vom Landesamt für
Denkmalpflege, Frau Henze, und Horst Massmann einen Ort für den Grenzpfahl, der an die
ehemals innerdeutsche Grenze erinnern soll, gefunden haben. Dieser Grenzpfahl, der vom
THW Ost 1990 mit nach Osterholz gebracht worden ist, soll am Südausgang aufgestellt
werden und insbesondere der Generation der unter 30-Jährigen in Erinnerung rufen, dass
es einmal eine Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland gab mit Schießbefehl und
Selbstschuss-Automaten!
Weitere markante Ereignisse waren auch die Empfänge bei Bürgerschaftspräsident Frank
Imhoff sowie beim Senatspräsidenten Dr. Andreas Bovenschulte. Beide Veranstaltungen
haben sehr gut die Ereignisse des letzten Jahres zusammengefasst und auch daran
erinnert, dass wir gemeinsam die Pandemie überstanden haben.
Nun zu den Terminen im Februar:
Am 1. Februar war ich von 9 bis 13 Uhr in einer Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der neuen
Schule in der Walseder Straße (Oberschule und Grundschule) im Haus der Wissenschaft
(nicht öffentlich)
Am 2. Februar treffe ich mich um 10.30 Uhr mit Pastor Weber und Schwester Deodata zu
Fragen der Fortführung der RaphaelOase.
Zeitgleich um 17 Uhr findet die öffentliche Sitzung des Ausschusses Arbeit, Wirtschaft,
Senioren und Gesundheit im Sitzungssaal des Ortsamtes statt. Themen sind u. a.
Vorstellung der Arbeit der Sucht-Reha-Klinik durch Herrn Dr. Böhm, sowie Vorstellung der
Mitarbeiterin Laura Heitmann, Leitung „Projekt Männersache Gesundheit Osterholz“ im
Mehrgenerationenhaus Bremen-Schweizer Viertel.
Am 3. Februar bin ich um 16 Uhr im Lichthof des Weserparks. Dort führt der Verein Quartier
e. V. eine Tanzvorführung auf (ich hatte die Kontakte zwischen Quartier und Weserpark
angeregt!).
Um 17 Uhr besucht Präsident Frank Imhoff die Lebensmittelausgabe am neuen Standort
an der GSO.
Am 5. Februar bin ich nachmittags auf Einladung der FDP Lemwerder beim Boßeln (für
mich tatsächlich eine Premiere, als alter Handballer werde ich das wohl hinbekommen!).
Am 6. Februar tagt um 17 Uhr öffentlich der Ausschuss für Kultur und interkultureller
Dialog. Themen sind u. a. Vorstellung der Ideen/Entwürfe der Gestaltung der Brücke an
der Düsseldorfer Straße sowie Vorstellung der „Inklusiven Kreativwerkstatt“- GuckMal und
weitere Projekte des Jugendhauses Tenever. Die Sitzung findet im Jugendhaus Tenever in
der Koblenzer Straße 5 statt.
Am 7. Februar tagt der Ausschuss für Koordinierung, Haushalt, Globalmittel und
Städtepartnerschaften (nicht öffentlich).
Am 8. Februar trifft sich die kleine Arbeitsgruppe um 13 Uhr im ZIS hinsichtlich der Fahrt
in den Partnerstadtteil Izmir-Gaziemir (nicht öffentlich).
Um 17 Uhr tagt öffentlich der Ausschusses Inneres, Prävention und Sicherheit im
Sitzungssaal des Ortsamtes, u. a. mit folgenden Themen: Sicherheitssituation nach den
Feiertagen zum Jahreswechsel. Vorfälle im Zusammenhang mit den Conciergen in Tenever,
Motorroller auf Geh- und Radwegen in Tenever, was kann getan werden? sowie Sachstand
zur neuen Wache in Tenever für den Ordnungsdienst.
Am 9. Februar nehme ich teil an einem Termin in der Landesvertretung in Berlin auf
Einladung des Staatsrates.
Am 10. Februar ist von 13 bis 16 Uhr der Empfang von Kita Bremen. Ich werde
voraussichtlich teilnehmen (mit traditioneller Kohltour).
Am 13. Februar ist Neujahrsempfang der CDU Bremen. Ich werde hieran teilnehmen, mit
CDU-Mitgliedern aus Osterholz.
Am 14. Februar tagt um 17 Uhr öffentlich der Ausschuss Quartiersentwicklung, WiN, LOS,
Soziale Stadt und Soziales im Sitzungssaal des Ortsamtes mit folgenden Themen:
Öffentliche Spielplätze im Stadtteil Osterholz: Rückblick 2022 und Vorplanung für 2023.
Vorstellung der neuen Leitung des Mütterzentrums Tenever sowie Vorstellung der
Planungen des Zentrums für Migranten und interkulturelle Studien e.V. (ZIS) für 2023.
Am 16. oder 17. Februar werde ich teilnehmen an der „Melodie des Lebens“ in der GSO.
Am 20. Februar tagt um 18.30 Uhr öffentlich der Beirat Osterholz. Themen und Sitzungsort
werden noch bekanntgegeben.
Am 21. Februar ist ein Ortstermin mit dem Amtsleiter des ASV, Herrn Graue, mit dem
Fahrrad. Vertreter:innen des Beirates und Ortsamtes werden teilnehmen (nicht öffentlich).
Am 23. Februar werde ich um 18 Uhr bei der Kultur-Ambulanz ein Grußwort sprechen zu
den Stolpersteinen der Stadtteil Hemelingen und Osterholz.
Von 19.15 Uhr bis ca. 20.30 Uhr tagt öffentlich der Ausschuss für Bau, Verkehr, Umwelt,
Klimaschutz und Stadtteilentwicklung im Sitzungssaal des Ortsamtes, u. a. wird das Thema
„Rückbau der Treppen Mülheimer Straße an der Gehwegbrücke“ behandelt.
Am 24. Februar findet um 16 Uhr am Eingang des Friedhofs Osterholz, Osterholzer
Heerstraße, das Treffen statt zum Interreligiösen Friedensgebet anlässlich des Jahrestages
des Krieges in der Ukraine. Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Eine
Anmeldung ist nicht erforderlich. Anschließend bei Tee und Kaffee eine
Gesprächsmöglichkeit in der Hauptkapelle des Friedhofes.
Am 25. Februar bin ich um 15 Uhr bei einer Buchvorstellung von Herrn Emigholz in der Fa.
Emigholz Utbremen.
Am 28. Februar nehme ich teil an der Jahreshauptversammlung des Stadtbezirksverbandes
der CDU (nicht öffentlich).
Auch in diesem Monat noch einige Anmerkungen am Schluss des Newsletters.
Durch das Ausscheiden von Frau Dirksen (lediglich noch ein Tag in der Woche mit einem
Mini-Job bei uns) haben wir derzeit zu zweit die Aufgaben von drei Mitarbeitern, was sich
dank einer sehr fleißigen Frau Klin bewältigen lässt.
Vor ca. 30 Jahren war ich einmal beim Neujahrsempfang im Nachbarschaftshaus
(Bürgerhaus in Gröpelingen). Wenige Jahre später habe ich dann als Ortsamtsleiter diesen
Neujahrsempfang auch im Ortsamt Osterholz eingeführt. Aufgrund der
Personalreduzierung war es aber nicht möglich, dass wir in diesem Jahr den Empfang
durchführen, da die üblichen Sitzungen der Fachausschüsse und des Beirates auch
organisiert werden müssen.
Ich habe aber vom Empfang in Gröpelingen in der Zeitung gelesen und hätte mich gefreut,
wenn es uns auch in den vergangenen Jahren gelungen wäre ähnlich wie Gröpelingen oder
Hemelingen oder auch die Vahr ein Bürgerhaus in Osterholz zu realisieren. Bei der Frage
eines Bürgerhauses geht es auch nicht nur darum, Räumlichkeiten vorzuhalten, sondern
es sind auch die personellen Ressourcen die damit verbunden sind, die jedem Stadtteil
guttun, die ein Bürgerhaus haben. Ich kann mich noch gut an Zeilen zu Beginn der
Legislaturperiode erinnern, wo eine Schlagzeile war „Jeder große Stadtteil solle ein
Bürgerhaus bekommen“!
Wenn ich ehrlich bin macht mich dies nachdenklich, auch vor dem Hintergrund, dass ich
feststellen muss, dass z. B. im Tabak-Quartier (Woltmershausen sei es herzlich gegönnt)
der Senat erheblich investiert hat. Dies ist aber letztlich eine politische Aufgabe und ich
hoffe, dass wir dieses Thema auch in den nächsten Jahren nicht aus den Augen verlieren!
Positiv überrascht war ich auch bei einem Besuch der „Wilden Bühne“ vor wenigen Tagen
im Volkshaus. Es ging dort um das Thema von Fans von einem großen Fußballverein in
Bremen. Positiv überrascht hat mich unser Streetworker, Rene Eichhorn, der bei der
„Wilden Bühne“ eine Gastvorstellung gab und dort in einer Hauptrolle brillieren konnte.
(Alles Gute zum 20-jährigen Jubiläum der Wilden Bühne!)
Ich habe mich auch sehr gefreut, die älteste Bürgerin des Stadtteiles Osterholz bei ihrem
106. Geburtstag erleben zu können. Frau Ruländer war in ihrem Leben als gebürtige
Wienerin in einem Krankenhaus in Nordenham tätig. Ich freue mich, dass sie von ihrer
Tochter und Schwiegersohn so liebevoll umsorgt wird. Wenn man bedenkt, dass sie bei
ihrer Geburt in Wien noch in einem Kaiserreich lebte, das von Kaiser Franz Josef regiert
worden ist!
Ein Bild wird sich mir für den Januar aber besonders einprägen. Ich hatte von Frau Akbulut
die Einladung bekommen an einem „Kochkurs“ des Bürgermeisters Dr. Bovenschulte in
Tenever teilzunehmen. Dort waren ca. 20 Frauen aus einer Arbeitsgruppe, für die der
Bürgermeister gekocht hat. Ich saß die gesamte Zeit in einer Gruppe von 3 syrischen
Frauen, von denen zwei 2 Säuglinge hatten. Die eine Frau mit 26 Jahren hatte bereits ihr
viertes Kind und ich nahm den dreimonatigen alten Säugling auf meinen Arm und der kleine
syrische Junge nahm mit seiner kleinen Hand meinen Finger fest in seine kleine winzige
Hand als wenn er sagen würde „ich bin jetzt hier, kümmert Euch um uns“. Die zweite
Mutter hatte mit 43 Jahren auch bereits ihr drittes oder viertes Kind bekommen und war
voller Hoffnung, dass sie in Deutschland Aufnahme findet. Es hat sie traurig gemacht, dass
sie als studierte Arabisch-Lehrerin noch nicht einmal einen Deutsch-Kurs bekommen hat.
Trotzdem konnte ich mich recht gut mit beiden auf Deutsch unterhalten.
Schließlich war ich auch an zwei Ausgabetagen der Lebensmittelausgabe der RaphaelOase
in Tenever dabei. Bei den 5000 Gewoba-Wohnungen und viele Wohnungen mit
Geflüchteten hat der Stadtteil eine „Riesenaufgabe“ vor sich, die Menschen zu versorgen
und auch über mögliche Arbeitsplätze, Schulen und Kitas das Leben insgesamt lebenswert
zu gestalten. Es waren ganz viele Flüchtlinge aus Syrien, aus der Ukraine, aus Afghanistan,
aus der russischen Föderation, aber leider auch viele junge Menschen und vor allen Dingen
viele Rentner mit geringen Renten, die sich Lebensmittel dort abgeholt haben. Dies macht
deutlich, wie wichtig unsere Arbeit nicht nur gegenwärtig, sondern auch zukünftig sein wird
(wie sichern wir dies mittelfristig ab?).
Die Aufgaben, die jetzt in den Stadtteilen mit den hohen Zuwanderungszahlen zu
bewältigen sind, sorgen dafür, dass Schulen, Kitas, Jugendeinrichtungen personell längst
an ihre Grenzen gekommen sind. Hoffentlich hat die „große Politik“ dies im Blick!
Ich bin gespannt, ob die künftige Regierung nach den Wahlen im Sommer die Signale
richtig versteht und die Arbeit in diesen Stadtteilen mit mehr Personal, aber auch Geld
unterstützt.
In diesem Sinne verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen
gez. Ulrich Schlüter
Ortsamtsleiter